Weiss- und Stahlblech

Konservendosen werden hauptsächlich aus Stahl hergestellt. Da aber Stahl in Verbindung mit Sauerstoff sofort oxidiert braucht die Dose einen Oberflächenschutz. Dieser wird durch eine sehr dünne Zinnbeschichtung erbracht. Erst mit dieser Zinn-Oberflächenbehandlung wird die Dose lebensmitteltauglich. Ebenfalls durch die Zinnbeschichtung erhält die Dose ihren metallischen, hellen Farbton. Deshalb spricht man sehr oft von «Weissblech».

Ein weiterer und sehr bedeutender Vorteil der Zinnbeschichtung ist die notwendige Geschmacksneutralität des Metalls. Unmittelbar nach dem Befüllen der Dose, wird diese luftdicht verschlossen und meistens pasteurisiert. Die Konservendose aus Stahlblech schützt den Inhalt vor Licht und garantiert eine sehr lange Haltbarkeit der Nahrungsmitten. Zudem ist die Dose sehr stabil, stapelbar und günstig. Schlussendlich haben Metallverpackungen die höchste Recyclingrate unter allen Verpackungen.

Kreislauf von Weiss- und Stahlblech

Einkaufswagen.

1 – Einkaufen

Herr und Frau Schweizer verbrauchen pro Jahr durchschnittlich rund 20 Konservendosen.

Konservendose

2 – Trennen

Vor der Sammlung sollten die Dosen flachgedrückt werden. Je flacher die Dose, desto weniger Volumen und damit kostengünstiger und umweltgerechter der Transport.

Alu-Weissblech-Sammelcontainer.

3 – Sortierung

Verpackungen aus Stahl/Weissblech werden in Gemeindesammelstellen, in der Regel zusammen mit Aluminiumverpackungen, gesammelt. Zurzeit werden ca. 86 Prozent der in der Schweiz verkauften Konservendosen rezykliert.

Magnetabscheider für die Trennung.

4 – Aufbereitung der Rohstoffe

Im nächstgelegenen Aufbereitungszentrum werden die Stahlblech-Dosen von den Aluminiumverpackungen mittels Magnetabscheider getrennt.

Entzinnung mit Elektrolyse.

5 – Entzinnung

Die getrennten Stahlfraktionen werden anschliessend meistens per Bahn zu Weiterverarbeitung in das Entzinnungswerk Elektrozinn AG in Oberrüti transportiert. Hier werden Stahl und Zinn mittels Elektrolyse voneinander getrennt.

Zinn wird gelötet und weiterverwendet.

6 – Zinn

Das abgetrennte Zinn wird nun gepresst oder eingeschmolzen und kann als neuwertiger Rohstoff wieder in der Herstellung (v.a. Löt- und Elektrotechnik) eingesetzt werden.

Ein Mann ist am Schmelzen in einem Werk.

7 – Schmelzwerk

Die entzinnten Stahldosen werden gewaschen und im Schmelzwerk geschmolzen.

Anlage zum Giessen.

8 – Giessen

Der geschmolzene Stahl wird in Knüppel gegossen und im Walzwerk weiterverarbeitet.

Verschiedene Nägel.

9 – Sekundärrohstoffe

Der zurückgewonnene Stahl wird beispielsweise bei der Herstellung von Bratpfannen, Rohrleitungen, Autoblech, Werkzeugen, Drähten und Nägeln eingesetzt. Ein Teil des zurückgewonnenen Stahls findet sich auch in Konservendosen wieder.

Was gehört in die Sammlung Weiss- und Stahlblech?

Gesammelt werden:

  • Konservendosen (auch lackierte und bedruckte Dosen) und deren Verschlussdeckel aus Weiss- bzw. Stahlblech
  • Blechdeckel von Flaschen, Marmeladegläsern, etc.
  • Kronkorken (Bierdeckel)
  • Leere Farbstiftschachteln
  • Leere Zigarrenschachteln

Das sollten Sie beim Trennen, Sammeln und Zurückbringen beachten:

  • Das Material sollte so sauber wie möglich sein, d.h. Dosen auswaschen und Etiketten entfernen.
  • Die Dosen kommen nicht in die Altmetallsammlung. 
  • Pressen Sie die Dosen zusammen. Dadurch reduzieren Sie das Volumen und somit auch die Transportkosten.

In eine andere Sammlung oder den Hauskehricht gehören:

  • Farb-, Lack- und Spraydosen (⇒ Sonderabfall)
  • Pfannen, Schrauben und Ähnliches (⇒ Metallsammlung)
  • Grosse Weissblechstücke und andere Metallteile (⇒ Metallsammlung)

Wo wird Weiss- und Stahlblech gesammelt?

In allen Schweizer Gemeinden und Städten wird die Fraktion je nach Sammelsystem separat oder zusammen mit Aluminium gesammelt. Bei letzterer Variante werden die beiden Metalle in einem zweiten Schritt ohne grossen Aufwand mittels Magnetisierung voneinander getrennt. Die Fraktion gehört aber in keinem Fall ins Altmetall.

Sammelstellen in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Recycling-Map

Vorteile des Recyclings von Weiss- und Stahlblech

Beim Recyclingprozess von Weissblech werden die beiden Metalle Stahl und Zinn voneinander getrennt. Da die Schweiz über keine eigenen Eisenerzvorkommen verfügt, handelt es sich beim entzinnten und aufbereiteten Stahl um einen gefragten, hochwertigen Wertstoff, der verglichen mit dem Ausgangsmaterial praktisch gleichwertig ist. In einem zweiten Schritt entstehen dann wieder Dosen oder Sekundärprodukte wie Nägel, Drähte, Werkzeuge, Pfannen, Gefässe, Rohre, Autobleche, etc. Das Zinn wird unter anderem als Lötmittel verwendet.

Der Energieverbrauch sinkt gegenüber der Neuproduktion um 60% und die Luftbelastung wird um 30% reduziert.

In Sache Umweltfreundlichkeit kann jeder etwas beitragen: Werfen Sie nur flachgedrückte Dosen in den Container, denn so können pro Lastwagenfahrt rund dreimal mehr Dosen transportiert werden.

Kennzahlen und Hintergrundwissen

1Tonne

rezykliertes Weiss- / Stahlblech spart so viele Umweltbelastungen ein, wie 14‘500 WC-Papierrollen (FSC) generieren.

Weitere Kennzahlen zum Recycling von Weiss- und Stahlblech finden Sie unter 

Weitere Kennzahlen zum Recycling von Weiss- und Stahlblech

Organisation

Der Verein Ferro Recycling (verlinken) wurde 1987 gegründet. Ziel war und ist es, das Recycling von Konservendosen zu fördern, um Ressourcen zu erhalten und die Um-weltbelastung einzudämmen. Heute landen 86% aller gebrauchten Dosen in einem von 4'000 Sammelcontainern in der Schweiz.

Jahresbericht von Ferro Recycling

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